Barrierefrei umbauen – für mehr Freiheit im Alter

Barrierefrei umbauen – für mehr Freiheit im Alter

Barrierefreiheit ist eine gute Voraussetzung für alle, die bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden leben möchten. Untersuchungen zeigen, dass notwendige Umbauten meist gar nicht so kostenintensiv sind. Doch wie läuft das barrierefreie Umbauen ab? Was muss beachtet werden? Mit welchen Kosten ist bei einem barrierefreien Umbau zu rechnen? Gibt es Fördermittel?

Barrierefreiheit sorgt für mehr Unabhängigkeit

Schon kleine Umbauten können dazu beitragen, dass Sie oder ihre pflegebedürftigen Verwandten weiterhin selbstständig in den vertrauten vier Wänden leben können. Mehr Wohnkomfort für Menschen mit Behinderung bieten vor allem speziell auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen für alle Bereiche des Wohnraums. Darüber hinaus bieten verschiedene bauliche Maßnahmen und Hilfsmittel für Bad, Küche oder Garten einen erleichterten Alltag und ermöglichen ein unabhängiges Leben.

Barrierefreies bad

Wann ist eine Wohnung oder ein Haus barrierefrei?

Eine barrierefreie Wohnung ist eine solche, die ein Bewohner selbständig nutzen kann, auch wenn er körperlich eingeschränkt ist. Ein Rollstuhlfahrer braucht beispielsweise viel Platz und keine Stufen, um sich frei in der Wohnung oder dem Haus bewegen zu können. Wie viel Platz in welchem Fall benötigt wird, ist in der Norm DIN 18040 genau festgelegt.

Neben dem Platzbedarf sagt diese Norm auch, welche Pflastersteine geeignet sind, wie Einfahrten gestaltet werden sollten und wie die Breite welcher Tür sein sollte. Diese Richtlinien zielen in erster Linie auf die Gestaltung von öffentlichen Räumen und Gebäuden ab, einige Details lassen sich aber auch auf private Räume übertragen:

  • Rollstuhlfahrer benötigen einen Platz von mindestens 1,50 x 1,50 Meter, um die Richtung zu wechseln, Menschen mit Blindenstöcken benötigen einen Raum von 90 x 70 Zentimetern für ihre freie Beweglichkeit, ein Pflegebedürftiger mit Rollator braucht einen Raum von 80 x 100 Zentimeter.
  • Durchgänge sollten mindestens 90 Zentimeter breit sein, der Türgriff sollte für Rollstuhlfahrer in 85 Zentimetern Höhe angebracht sein.
  • Gerade bei Fliesen sollten keine Fugen von mehr als zwei Zentimetern vorhanden sein.
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Beim Aufstellen eines Pflegebettes ist der Platzbedarf noch größer, denn es ist sinnvoll, von beiden Seiten an das Bett heranzukommen und eventuell den Ort des Bettes zu wechseln, zum Beispiel mit Blick auf den Garten, wenn Sie oder ihr Angehöriger viel Zeit im Bett verbringt. Um diesen Wechsel zu ermöglichen, müssen die Innentüren und Wege natürlich breit genug sein, um das Bett hindurch schieben zu können. Bei einem Pflegebett mit einer Breite von 90 Zentimetern sollten die Innentüren eine Breite von mindestens 100 Zentimetern haben.

Eine der wichtigsten Anpassungen: der barrierefreie Zugang

Schon vor dem Betreten der Wohnung oder des Hauses ergeben sich für Menschen mit Behinderung oft die ersten Probleme. Der Zugang zum Haus oder zur Wohnung muss und sollte jedoch selbstständig möglich sein. Hierfür kann es sein, das vorhandene Barrieren umgangen werden müssen. Gerade wenn vor dem Eingang Stufen sind, muss hier eine Alternative gefunden werden. Bei Nässe oder Glätte werden diese schnell zu einer gefährlichen Stolperfalle. Für Menschen im Rollstuhl stellen Treppen sowie meist ein unüberwindbares Problem dar. 

Den eigenen Hauseingang barrierefrei umbauen, folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Zugang ohne Hindernisse oder Dekoration, die zu einer Stolperfalle werden könnte
  • Ausreichende und funktionsfähige Beleuchtung, egal ob tagsüber oder nachts
  • Rutschfeste Treppenstufen und Bodenbeläge
  • Sicherer Handlauf
  • Rampen, zur Überwindung von wenigen Stufen
  • Treppenlifte, falls mehrere Meter oder ganze Etagen überwunden werden müssen, hierzu finden Sie weitere Informationen bei Treppenlift Direkt
  • Ausreichend Platz für Mobilitätshilfen wie Rollatoren und Rollstühle
Treppenlift einbauen

Finanzierungsmöglichkeiten für den barrierefreien Umbau

Die Möglichkeiten für einen Wohnungs- oder Hausumbau sind nahezu unbegrenzt und können je nach persönlichen Anforderungen stark variieren. Daher ist der Kostenrahmen für einen behindertengerechten Umbau kaum einzugrenzen und Sie sollten sich vor der Planung aller Umbaumaßnahmen an ihren persönlich verfügbaren finanziellen Mitteln orientieren.

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Wenn Sie aufgrund eines akuten Falles Ihr Haus oder ihre Wohnung barrierefrei umbauen müssen, sollten Sie sich an Ihre Krankenkasse wenden. Diese gewilligt gegebenenfalls Zuschüsse, wenn einige Bedingungen erfüllt werden. Auch die Pflegeversicherung oder die Pflegekasse beteiligt sich an barrierefreien Umbaumaßnahmen mit bis zu 4000 Euro.

Die KfW-Bank fördert ebenfalls Maßnahmen zum altersgerechten Umbau. Zum einen gibt es hier günstige Darlehen von bis zu 50000 Euro, mit einer tilgungsfreien Zeit von ein bis fünf Jahren. Zum anderen gewährt die KfW-Bank einen Zuschuss von zehn Prozent der Kosten für einzelne Maßnahmen, maximal jedoch 5000 Euro. 

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