Mit einem Tiny-Haus – ein eigenes Dach über den Kopf
Ein Einfamilienhaus oder ein Reihenhaus, ein Carport oder eine Garage, eine großzügige Abstellkammer, ein Keller – sind Dinge, die nicht jeder benötigt, aber so sieht ein Mainstreamwohnen heute aus. Aber es gibt auch Wohnmöglichkeiten jenseits der Konvention, wo ausladende Wohnflächen nicht von Bedeutung sind, sondern hier zählen Bescheidenheit, Einfachheit und Schlichtheit. Und die Rede ist von einem Tiny Haus oder von einem Miniihaus. Der Ursprung von so einem Tiny Haus kommt aus den USA und seit am Anfang des Millenniums weckt das Interesse immer mehr, sich gegen Statussymbole und Konsumzwang zu entscheiden. Denn der Trend geht zum ökologischen Wohnen und nachhaltiger Lebensweise. Natürlich spielt auch hier der finanzielle Aspekt eine große Rolle, die für ein Minhaus sprechen.
Ein Tiny Haus hat in der Regel, eine Wohnfläche von circa 20 bis 50 Quadratmeter und ist hinsichtlich des Anschaffungspreises recht günstig. Selbst laufende Kosten, wie zum Beispiel Heizkosten sind sehr gering. Auch wenn die Anschaffungskosten gering sind, müssen Sie nicht an Qualität oder am Design sparen. Denn viele Tiiny Häuser sind auch architektonisch gesehen ein absoluter Hingucker und werden außerdem mit hochwertigen und umweltfreundlichen Materialien gebaut. Und wer unter Ihnen ein Minihaus anhand eines fertigen Grundrisses selbst bauen möchte, sollte bei der Energieeffizienz der Gebäudehülle auf folgende Punkte achten und dies wäre:
- Auf den Untergrund
- Auf das Dämmmaterial
- Auf effiziente Türen und Fenstern
- Auf die Dachdämmung
Der Untergrund eines Tiny Hauses
Rund 10 Prozent der Heizenergie verliert ein Minihaus im Winter über den Fußboden, und damit im Winter auch in einem Tiny Haus nicht zu kalten Füßen kommt, muss der Boden dementsprechend gut gedämmt werden. Dies gilt auch, wenn ein solches kleines Haus mobil bleiben soll und nicht im Boden fest verankert ist. Häufig fehlt auch für die feste Installation ein Keller, deshalb müssen Sie direkt am Bodenkontakt mit der Dämmung beginnen.
Bei einem Minihaus mit einem festen Fundament sollten Sie das Häuschen circa 50 Zentimeter in den Erdboden hinein dämmen, damit der Bodenfrost nicht bis an den Fußboden heranreichen kann. Nachdem die Rohdecke vorbereitet wurde und alle Unebenheiten entfernt wurden, wird eine Trennfolie ausgerollt, um Feuchtigkeit aus dem Untergrund abzuweisen. Hierfür eignen sich Dämmplatten aus Naturmaterialien Hanf oder Kork, denn diese sind nicht nur schallisolierend, sondern auch wärmedämmend. Anschließend werden die Dämmplatten mit Deckenplatten belogt oder mit einem Estrich begossen. Wer unter Ihnen auf Sparrenböden setzt, sollte immer die Zwischenräume zusätzlich ausfüllen mit Zelluloseflocken, Holzfaserdämmplatten oder mit einer mineralischen Schüttdämmung.
Und hier ein YouTupe Video von Tiny Häuser
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=5HCAI4arVRY[/youtube]
Das Dämmmaterial für Wände
Ein Minihaus, das eine Nutzfläche von 50 Quadratmeter nicht überschreitet, benötigt keinen Energieausweis. Wird aber die Fläche überschritten, gelten auch für ein Tiny Haus die Energiesparverordnung und das Erneuerbare-Energie-Wärmegesetz.
Bauherren setzen deshalb bei einem Bau eines Tiny Hauses gerne auf ökologische Materialien und sehr beliebt sind pflanzliche Dämmstoffe und darunter gehören:
- Seegras
- Stroh
- Holzfasern
- Kork
- Zellulose
- Kokosfasern und Flachs
Selbst Schafswolle eignet sich für eine Dämmung von solchen kleinen Häusern. Aber bei einer unsachgemäßen Anbringung oder bei Feuchtigkeitseintritt können durch das Absacken des Materials Kältebrücken entstehen, daher ist beim Dämmen vertikaler Flächen größte Sorgfalt angebracht.
Effiziente Türen und Fenster beugen Wärmeverlust vor
Häufig unterschätzen Bauherren die Mange an Wärme, die im Winter durch Türen und Fenster verloren gehen, und dementsprechend hoch muss der Dichtungsfaktor dieser Durchbrüche in einem Tiny Haus sein. Und die Energieeffizienz von Fenstern wird mit drei verschiedenen U-Werten ausgedrückt:
- UW – ist der Gesamtwert des Fensters.
- UG – ist der Wert der Verglasung.
- UF – ist der Wert des Rahmens.
Und je niedriger der U-Wert ist, desto besser ist die Dämmung der Fenster. Ein guter U-Wert liegt unter 1,3 und 1,3 ist der gesetzliche zugelassene Höchstwert. Außerdem sollten, die Fenster so angeordnet werden bei einem Minihaus, das sie am Tag möglichst viel Sonnenlicht in den Innenraum lassen. Bei Türen für ein Tiny Haus ist eine Aluminiumtür mit einer Kunststoffdämmschicht besonders energieeffizient.
Die Dachdämmung bei einem Tiny-Haus
Da die Wärme immer nach oben steigt, gilt es hier bei einem Minihaus gründlich zu dämmen, damit im Winter keine unnötige Heizenergie verloren geht. Da ein Minihaus selten über einen klassischen Dachboden verfügt, muss immer direkt am Dach gedämmt werden. Außerdem kommt es darauf an, ob das kleine Häuschen mobil sein soll. Denn in diesem Fall bei einem mobilen Tiny Haus muss das Dach stabil sein und möglichst leicht sein.
Daher wird bei dem Dach eines Minihauses, auf eine klassische Zwischensparrendämmung zurückgriffen. Hier wird die Dämmung direkt geschlossen zwischen die Dachsparren gelegt, bevor das Dach mit Ziegeln oder anderen Materialien gedeckt wird.
Selbst wenn ein Minihaus schon bei seinem Bau aufgrund seiner geringen Grundfläche nur wenig Energie benötigt sowie die kompakte Nutzfläche geringe Kosten verursachen, ist eine Dämmung trotzdem wichtig, um das Minihaus auf lange Sicht rentabel zu machen.
Tiny Häuser eigenen sich außerdem, nicht nur zum Wohnen, denn die kleinen Häuser können auch als Büro oder als Ferienhaus genutzt werden.
© Jakub Krechowicz – © stefanholm – Fotolia.com
- 2shares
- Facebook2
- Twitter0
- Pinterest0
- Xing0