Wohnatlas 2024: Aktuelle Trends im Wohnungsmarkt

Wohnatlas 2024: Aktuelle Trends im Wohnungsmarkt

Ein überraschendes Ergebnis des Postbank Wohnatlas 2024: Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sanken im Durchschnitt der „Big 7“ Städte real um beachtliche -12,7 Prozent. Dieser Rückgang zeigte sich auch in sonstigen Großstädten (-11,4 Prozent), Mittelstädten (-10,8 Prozent) und über alle Landkreise hinweg (-9,7 Prozent). Die Trendwende kam 2022 und verfestigte sich 2023, geprägt von Rezession, gestiegenen Hypothekenzinsen und leicht nachlassender Wohneigentumsnachfrage.

Der Postbank Wohnatlas 2024 zeigt die aktuellsten Trends im Immobilienmarkt auf und bietet eine umfassende Städteanalyse sowie eine fundierte Wohnraumprognose für die kommenden Jahre. Neben den Preisentwicklungen beleuchtet der Atlas auch die Auswirkungen von Baukostenentwicklung und nachhaltiger Stadtplanung auf den Wohnungsmarkt. Der Fokus liegt dabei auf den Zusammenhängen zwischen Mieten und Kaufpreisen, Bevölkerungswachstum und der allgemeinen Stadtentwicklung.

Immobilienpreise erreichen Höhepunkt

Nach fast einem Jahrzehnt kontinuierlicher Preissteigerungen am deutschen Immobilienmarkt kam 2022 der lang erwartete Wendepunkt. Die Immobilienpreise haben ihren Höhepunkt erreicht und zeigen nun in den Metropolregionen und ländlichen Gebieten unterschiedliche Entwicklungen.

Rückgang der Preise in Metropolregionen

In den deutschen Großstädten sind die Preisanpassungen besonders deutlich spürbar. So sanken die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den sogenannten „Big 7“ Städten im Durchschnitt real um 12,7 Prozent, in den übrigen Großstädten sogar um 11,4 Prozent. Diese Rückgänge sind vor allem auf die gestiegenen Bauzinsen und eine Abkühlung der Nachfrage zurückzuführen.

Preisschwankungen in ländlichen Regionen

Während in den Metropolregionen die Preise deutlich korrigieren, sind die Entwicklungen in ländlichen Gebieten sehr unterschiedlich. In Regionen mit geringem Immobilienangebot treten häufig hohe Preisschwankungen auf. Einige Regionen verzeichnen stabile oder sogar leicht steigende Immobilienpreise, andere wiederum deutliche Rückgänge.

Insgesamt zeigt sich ein regional sehr heterogenes Bild auf dem deutschen Immobilienmarkt. Während in Ballungszentren die Preise sinken, bleibt die Lage in ländlichen Gebieten sehr uneinheitlich. Diese Entwicklungen müssen bei Investitionsentscheidungen sorgfältig berücksichtigt werden.

„Die Immobilienpreise haben ihren Höhepunkt erreicht und zeigen nun in den Metropolregionen und ländlichen Gebieten unterschiedliche Entwicklungen.“

Die teuersten Regionen Deutschlands

Deutschlands Wohnungsmarkt weist eine bemerkenswerte regionale Heterogenität auf. Unter den zehn teuersten Landkreisen finden sich Teuerste Regionen neben den Feriengebiete an Nord- und Ostsee ausschließlich Landkreise aus dem Münchener Speckgürtel und aus den Alpenvorland-Regionen. In diesen hochpreisigen Gegenden kam es im Vergleich zum Vorjahr sogar zu realen Preisrückgängen.

Feriengebiete an Nord- und Ostsee

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den Ferienregionen an Nord- und Ostsee sanken im Vergleich zu 2022 um über 16 Prozent. Selbst in diesem attraktiven Umfeld mussten Käufer Preisabschläge in Kauf nehmen.

Münchener Speckgürtel und Alpenvorland

Ähnlich drastisch waren die Preisrückgänge im Münchener Speckgürtel und im Alpenvorland. In den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck, Freising und Ebersberg, allesamt in Bayern gelegen, fielen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um jeweils mehr als 16 Prozent.

Diese Entwicklung zeigt, dass selbst in den Teuerste Regionen Deutschlands die hohen Immobilienpreise nicht länger zu halten sind. Käufer haben hier deutlich mehr Verhandlungsspielraum als in den vergangenen Jahren.

Wohnatlas 2024

Der Postbank Wohnatlas 2024 ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Wohnungsmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erstellt.

In der neuesten Ausgabe des Postbank Wohnatlas 2024 wurden 400 deutsche Regionen untersucht, um die Einkommensanteile für Nettokaltmieten und Kreditzahlungen beim Immobilienkauf zu berechnen. Die Ergebnisse zeigen, dass im Jahr 2023 Haushalte im Durchschnitt über alle Regionen hinweg einen geringeren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für das Wohnen aufwenden mussten als im Vorjahr.

Konkret sank der durchschnittliche Einkommensanteil für Nettomiete von 14,4% im Vorjahr auf 14,1%, während er für Immobilienkäufer von 24,5% auf 19,4% zurückging. In 37 Regionen mussten Käufer 2023 sogar einen geringeren Anteil ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Finanzierung ausgeben als für die Miete.

Dennoch zeigt die Wohnungsmarktanalyse, dass in 33 Regionen Wohnungseigentümer 2023 mehr als 30% ihres Haushaltseinkommens für laufende Kreditzahlungen aufwenden mussten, darunter Großstädte wie München, Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main.

Der Postbank Wohnatlas 2024 bietet somit einen umfassenden Einblick in die Preisentwicklungen und Finanzierungsaspekte des deutschen Immobilienmarktes auf Kreisebene. Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse für Investoren, Käufer und Mieter, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Erschwingliche Immobilien in Mitteldeutschland

In vielen Regionen Mitteldeutschlands finden Käufer attraktive Preise für Immobilien. Die Kaufpreise sind hier im Vergleich zu anderen Teilen Deutschlands deutlich erschwinglicher. Besonders in den ländlichen Gebieten der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen fallen die Preise für Eigentumswohnungen vergleichsweise gering aus.

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So zahlten Käufer*innen 2023 im Vogtlandkreis in Sachsen im Durchschnitt nur 936,93 Euro pro Quadratmeter. In rund 96 Prozent aller deutschen Regionen waren Eigentumswohnungen im Bestand im vergangenen Jahr real günstiger als 2022. Die Preise für Eigentumswohnungen sanken inflationsbereinigt im bundesweiten Durchschnitt um 10,1 Prozent.

Region Durchschnittlicher Quadratmeterpreis 2023
Vogtlandkreis, Sachsen 936,93 Euro
Werra-Meißner-Kreis, Hessen 1.304,21 Euro
Birkenfeld, Rheinland-Pfalz 1.622,45 Euro
Kusel, Rheinland-Pfalz 1.719,27 Euro

Insbesondere in Regionen mit rückläufiger Bevölkerungsentwicklung, wie in Teilen von Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen, erwarten Experten in den kommenden Jahren die deutlichsten Preisrückgänge bei Immobilien. Für Käufer eröffnen sich hier interessante Möglichkeiten, erschwinglichen Wohnraum zu finden.

Erschwingliche Immobilien in Mitteldeutschland

Strukturschwache Regionen mit sinkenden Preisen

Die Immobilienpreise in Deutschland zeigen ein gemischtes Bild. Während in strukturschwachen Regionen sinkende Preise drohen, bleiben die Preise in den Metropolregionen stabil oder steigen sogar leicht. Laut dem Postbank Wohnatlas 2024 könnte es bis 2035 in etwa 40 Prozent der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte zu Preissenkungen von mindestens zwei Prozent unter dem aktuellen Niveau kommen.

Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen

Insbesondere die strukturschwachen ländlichen Regionen in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sind von Bevölkerungsrückgängen und einer überdurchschnittlichen Alterung der Bevölkerung betroffen. Dies führt zu einem starken Rückgang der Immobilienpreise in diesen Regionen.

Region Prognostizierte Preisentwicklung bis 2035
Sachsen-Anhalt Preissenkungen um bis zu 2 Prozent
Thüringen Preissenkungen um bis zu 3 Prozent
Sachsen Preissenkungen um bis zu 2,5 Prozent

„In strukturschwachen ländlichen Regionen und östlichen Bundesländern könnten die Preise für Immobilien real fallen.“

Die Postbank Experten sehen in diesen Regionen daher die Gefahr von Wertverlusten bei Immobilien, die durch sinkende Bevölkerungszahlen und eine alternde Gesellschaft ausgelöst werden.

Preisrückgänge in Großstädten außerhalb der Big 7

In Deutschlands Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner*innen außerhalb der Top-7-Metropolen haben sich die Preise für Eigentumswohnungen rückläufig entwickelt – zumindest wenn man die Inflation berücksichtigt. Die größten Verluste mussten Immobilienbesitzer in Mainz (-16,2 Prozent), Stuttgart (-16,0 Prozent), Kiel (-15,3 Prozent), Augsburg (-15,3 Prozent) und Dresden (-14,8 Prozent) hinnehmen.

Nominale Preissteigerungen in einigen Städten

Doch nicht überall gab es nur Preisrückgänge. In Jena etwa zogen die Kaufpreise nominal sogar um 1,9 Prozent an, womit der Rückgang auf inflationsbereinigter Basis mit 4,0 Prozent vergleichsweise gering ausfiel. Diese Entwicklung zeigt, dass der Immobilienmarkt in Deutschland weiterhin von großen regionalen Unterschieden geprägt ist.

Stadt Preisrückgang (nominal)
Mainz -16,2%
Stuttgart -16,0%
Kiel -15,3%
Augsburg -15,3%
Dresden -14,8%
Jena +1,9%

Diese Daten zeigen, dass die Preisrückgänge Großstädte außerhalb der Big 7 erfassten, aber auch nominale Preissteigerungen in einigen Städten zu beobachten waren.

Aktuelle Immobilienpreise in Metropolregionen

Die deutschen Immobilienpreise haben in den letzten Jahren einen rasanten Anstieg erfahren, insbesondere in den Metropolregionen. Laut Europace, einem führenden Anbieter von Immobilientransaktionsplattformen, lag der Median-Preis für eine Eigentumswohnung in Deutschland im Juni 2024 bei 3.320 €/m².

Die Spanne der Preise ist jedoch enorm. Während in Dortmund Eigentumswohnungen im Durchschnitt 2.062 €/m² kosteten, waren es in München satte 6.906 €/m². Auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern aus dem Bestand zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Median-Preis lag bei 3.552 €/m², mit einem Spitzenwert von 6.093 €/m² in München.

Stadt Preis Eigentumswohnung (€/m²) Preis Ein-/Zweifamilienhaus (€/m²)
Dortmund 2.062
München 6.906 6.093
Hamburg 6.230
Stuttgart

Diese enormen Preissteigerungen in den Metropolregionen stellen eine große Herausforderung für viele Immobilienkäufer dar. Die Preisdifferenz zwischen den Städten zeigt, wie unterschiedlich sich der Wohnungsmarkt in Deutschland entwickelt.

Prognostizierte Preisentwicklung bis 2035

In den nächsten elf Jahren wird voraussichtlich rund 40% der 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte einen Rückgang der Immobilienpreise für Eigentumswohnungen erleben. In manchen Gebieten könnten die Preise bis 2035 sogar mindestens zwei Prozent unter das derzeitige Niveau fallen, in jeder achten Region werden die Preise stagnieren.

Dennoch erwartet knapp die Hälfte der Regionen (47%) einen Anstieg von mehr als 0,15 Prozent pro Jahr bis 2035. Den stärksten Preisauftrieb unter den sieben großen deutschen Metropolen prognostiziert man für München, mit einer jährlichen Wachstumsrate von fast zwei Prozent bei Eigentumswohnungen.

Stärkste Zuwächse in Leipzig und Potsdam

Deutschlandweit wird der höchste Preisanstieg für Leipzig erwartet, prognostiziert mit 2,2% jährlich bis 2035 und damit sogar über der für München vorhergesagten Rate. Auf dem zweiten Platz folgt Potsdam mit rund zwei Prozent voraussichtlicher Preisentwicklung.

Rückgänge in strukturschwachen Regionen

In strukturschwachen Regionen mit sinkenden Bevölkerungszahlen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen drohen hingegen deutliche Wertverluste. Laut dem aktuellen Deutschland-Monitor von „Deutsche Bank Research“ deutet sich insgesamt eine Stabilisierung auf dem deutschen Wohnungsmarkt an.

„Schon 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ist über 65 Jahre alt. Bis 2030 wird jeder dritte Bewohner dieser Altersgruppe angehören.“

Um den umweltfreundlichen Wohnungsbau zu fördern, haben die Deutsche Bank und die Europäische Investitionsbank (EIB) ein Kreditprogramm gestartet.

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Einfluss von Bevölkerungsentwicklung und Einkommen

Die Entwicklungen in der Bevölkerung und beim Einkommen haben einen erheblichen Einfluss auf die prognostizierten Immobilienpreise in Deutschland. So führt Leipzig das Ranking der am stärksten wachsenden Immobilienpreise bis 2035. Dies ist unter anderem auf das erwartete Bevölkerungswachstum von rund 5% und den prognostizierten Einkommenszuwachs von etwa 2% pro Jahr in der Region zurückzuführen.

Im Gegensatz dazu sehen strukturschwache Regionen mit rückläufiger Bevölkerungsentwicklung teilweise erhebliche Wertverluste bei Immobilien voraus. Regionen wie Sachsen-Anhalt, Thüringen und Teile Sachsens werden von Experten als Gebiete mit besonders hohen Preisrückgängen eingestuft.

Region Bevölkerungsentwicklung bis 2035 Einkommensentwicklung bis 2035 Prognose Immobilienpreisentwicklung bis 2035
Leipzig +5% +2% p.a. Führend bei Preissteigerungen
Berlin +3,8% +1,3% p.a. Hohe Preissteigerungen erwartet
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Teile Sachsens Rückläufig Hohe Preisrückgänge prognostiziert

Diese Trends zeigen, dass die Immobilienpreisentwicklung eng mit der Bevölkerungsentwicklung und dem Einkommensniveau in den jeweiligen Regionen verknüpft ist. Investoren sollten diese Faktoren bei ihrer Analyse des Immobilienmarktes sorgfältig berücksichtigen.

„Die Preise für Eigentumswohnungen werden in fast der Hälfte der deutschen Landkreise bis 2035 fallen. Gleichzeitig erwarten wir in begehrten Lagen und Ballungszentren einen tendenziellen Preisanstieg.“

Potenzielle Investitionschancen

Wenn es um Investitionschancen im deutschen Immobilienmarkt geht, sollten Anleger genau hinsehen. Während in den Metropolregionen die Preise weiter steigen, zeichnen sich in strukturschwächeren Regionen interessante Möglichkeiten ab.

Insbesondere die Stadt Leipzig sticht hervor. Mit einer prognostizierten jährlichen Preissteigerung von 2,2% bis 2035 führt die sächsische Großstadt das Ranking der Regionen mit den höchsten Wertzuwächsen an. Dabei sind die Immobilienpreise in Leipzig mit rund 3.300 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zu anderen Städten wie Düsseldorf oder Stuttgart noch relativ moderat.

Auch in ländlichen Gegenden können sich Investitionen lohnen, sofern die Finanzierung solide ist und der Investor langfristig plant. In rund 40% der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte werden die Preise für Eigentumswohnungen bis 2035 voraussichtlich um mindestens 2% unter das aktuelle Niveau sinken. Dies eröffnet Chancen für Käufer, die bereit sind, in strukturschwächere Regionen zu investieren.

  • Regionen mit hohem Preiswachstum: Leipzig (2,2% p.a.), Potsdam (2% p.a.)
  • Sinkende Preise in rund 40% der Regionen: Chancen für Käufer in strukturschwachen Gegenden
  • Stabile Preise in etwa einem Achtel der Regionen: +/- 0,15% p.a.

Anleger, die langfristig denken und bereit sind, in Immobilien außerhalb der Metropolen zu investieren, können somit von Investitionschancen in attraktiven, aber noch erschwinglichen Immobilien profitieren.

Nachhaltige Stadtplanung und Stadtentwicklung

Nachhaltige Stadtplanung und -entwicklung gewinnen zunehmend an Bedeutung, wenn es um die Zukunft des Wohnens geht. Städte müssen sich verstärkt auf Energieeffizienz, klimafreundliche Lösungen und ökologische Faktoren konzentrieren, um den Bedürfnissen einer nachhaltigen Zukunft gerecht zu werden.

Fokus auf Energieeffizienz und Umweltaspekte

Vorreiter in Sachen Nachhaltige Stadtplanung ist die Stadt Bottrop. Mit einem Anteil von 45,8 Prozent an Eigentumswohnungen in den Energieklassen A bis D liegt Bottrop bundesweit an der Spitze. Im Vergleich dazu fallen rund 70 Prozent der Immobilien in anderen Städten im Ruhrgebiet in schlechte bis sehr schlechte Energieklassen.

Bottrop setzt zudem auf Energieeffizienz und Umweltaspekte. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde der CO2-Ausstoß in einem 70.000 Einwohner umfassenden Teil des Stadtgebiets halbiert. Darüber hinaus hat Bottrop die Pro-Kopf-Leistung der Photovoltaikanlagen auf ein landesweit führendes Niveau gebracht und arbeitet daran, deutlich vor 2045 klimaneutral zu werden.

Die Stadt dient als Vorbild für über 30 weitere Kommunen in ganz Deutschland und zeigt, wie nachhaltige Stadtentwicklung in der Praxis umgesetzt werden kann.

Nachhaltige Stadtplanung

Neben Bottrop wird die Urban Future Konferenz als wichtige Plattform für nachhaltige Stadtentwicklung in Europa gesehen. Über 2.500 Teilnehmer werden auf der Konferenz erwartet, die mehr als 60 Sessions zu acht thematischen Schwerpunkten bietet. Mit über 250 internationalen Rednern ist die Urban Future die größte europäische Veranstaltung ihrer Art.

Mieten und Kaufpreise im Vergleich

Die Immobilienpreise in Deutschland zeigen in den letzten Jahren ein gemischtes Bild. Während die Mieten in vielen Städten und Kreisen kontinuierlich steigen, sind die Kaufpreise teilweise rückläufig. Dieser Vergleich verdeutlicht die sich wandelnden Trends im Wohnungsmarkt.

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Im ersten Quartal 2024 wurden Eigentumswohnungen im Durchschnitt mit Preisabschlägen von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verkauft. Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sanken bundesweit um 3,9 Prozent. Allerdings stiegen die Mieten in vielen Regionen um mehr als 5 Prozent. In teuren Städten wie München, Hamburg oder Heidelberg verlangen Vermieter teilweise mehr als 30 Euro pro Quadratmeter.

Trotz dieser Entwicklungen ist das Verhältnis zwischen Kaufpreisen und Mieten in vielen Orten günstiger geworden. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen sank 2023 inflationsbereinigt um 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders starke Rückgänge gab es in Großstädten mit bis zu 12,7 Prozent. Damit sind Immobilien in einigen Regionen für Käufer erschwinglicher als zuvor.

Regionale Unterschiede

Die Preisentwicklung variiert jedoch stark je nach Region. Während in Bayern der Landkreis Bayreuth einen Rückgang von 24,8 Prozent verzeichnete, fielen die Preise im Erzgebirgskreis in Sachsen um 21,4 Prozent. Die niedrigsten Immobilienpreise in Deutschland finden sich im Vogtlandkreis, Landkreis Greiz und Erzgebirgskreis mit Quadratmeterpreisen unter 1.100 Euro.

Demgegenüber blieben die Preise in Hochpreisregionen wie München, Hamburg und Frankfurt am Main weiterhin sehr hoch, auch wenn sie inflationsbereinigt rückläufig waren. Hier sind Immobilien nur mit hohem Einkommen und viel Eigenkapital bezahlbar.

Region Durchschnittlicher Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen
München 8.909 Euro
Hamburg 6.230 Euro
Frankfurt am Main 6.179 Euro

Insgesamt zeigt sich, dass das Preisgefüge auf dem Immobilienmarkt in Bewegung ist. Während Mieten weiter steigen, geben die Kaufpreise teilweise nach. Für Käufer eröffnen sich in manchen Regionen neue Chancen, während in Metropolregionen Immobilien weiterhin nur schwer erschwinglich sind.

Baukostenentwicklung und Lieferketten

Die Bauwirtschaft in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen. Nach der Unterbrechung der Lieferwege während der Pandemie sind wichtige Baumaterialien entweder teurer geworden oder nur noch schwer zu beschaffen. Hinzu kommt der Mangel an Fachkräften auf den Baustellen, was das Bautempo zusätzlich bremst. Diese Knappheiten treiben die Baukosten in die Höhe und belasten die Entwicklung des Immobilienmarktes.

Laut Statistiken der Bundesregierung wurde das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr bis 2025 bisher deutlich verfehlt. Stattdessen wurden im Jahr 2022 nur 295.300 Wohnungen fertiggestellt, und für 2023 wird sogar ein Rückgang auf 275.000 Einheiten prognostiziert. Für 2024 wird mit ca. 235.000 Fertigstellungen gerechnet – weniger als die Hälfte des angestrebten Ziels.

Die steigenden Baukosten und die reduzierte staatliche Förderung tragen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) warnt, dass im Jahr 2025 mehr als 700.000 Wohnungen fehlen könnten. Dieses Wohnungsdefizit verdeutlicht die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt.

Knappheit an Baumaterialien und Fachkräften

Die Probleme bei den Lieferketten und der Mangel an qualifiziertem Personal haben erhebliche Auswirkungen. Bauvorhaben müssen häufig verschoben oder sogar ganz gestoppt werden, was die Baukostenentwicklung zusätzlich belastet. Auch die Prognosen für die Fertigstellung neuer Wohnungen sind düster: Bis 2025 könnte die Zahl der fertiggestellten Einheiten auf nur noch 200.000 sinken – gerade die Hälfte des offiziellen Ziels.

Diese Entwicklungen stellen eine enorme Herausforderung für den Wohnungsmarkt dar. Neben den steigenden Preisen für Immobilien und der hohen Inflation treffen die Probleme in der Bauwirtschaft auch die Mieter und potenziellen Käufer hart. Eine rasche Lösung ist dringend erforderlich, um die Wohnraumversorgung in Deutschland zu sichern.

„Die Bauwirtschaft in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen. Nach der Unterbrechung der Lieferwege während der Pandemie sind wichtige Baumaterialien entweder teurer geworden oder nur noch schwer zu beschaffen.“

Fazit

Der Postbank Wohnatlas 2024 zeigt eine differenzierte Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland. Während in Metropolregionen und beliebten Feriengebieten die Preise weiterhin hoch sind, bieten strukturschwächere Regionen in Mitteldeutschland teilweise deutlich günstigere Immobilien. Die langfristige Prognose bis 2035 prognostiziert regionale Unterschiede mit Wertsteigerungen in Großstädten, aber auch Preisrückgänge in strukturschwachen Regionen.

Neben der Preisentwicklung gewinnen Themen wie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei Immobilien an Bedeutung. Die Zusammenfassung der Erkenntnisse des Postbank Wohnatlas verdeutlicht, dass Käufer und Investoren in Zukunft die regionalen Besonderheiten des deutschen Immobilienmarktes genau im Blick haben müssen, um lohnenswerte Objekte zu finden.

Insgesamt zeigt sich der deutsche Immobilienmarkt als robust, mit stabiler Zahlungssicherheit und geringem Ausfallrisiko. Trotz des prognostizierten kurzfristigen Preisrückgangs können langfristige Faktoren wie steigende Single-Haushalte und hoher Nettozuzug nach Deutschland die Preise auf einem hohen Niveau halten.

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