Heizkörper entlüften
In der kalten Jahreszeit ist die Heizung eines der wichtigsten Dinge im Haushalt. Gerade jetzt, während die Energiepreise durch die Decke gehen, ist es wichtiger denn je, den bestmöglichen Wirkungsgrad beim Heizen zu erzielen. Dabei ist es hilfreich, die Heizkörper gut und regelmäßig zu entlüften.
Das Wichtigste in Kürze
- Regelmäßiges Entlüften der Heizung senkt die Energiekosten und erhöht die Lebensdauer der Heizkörper.
- Jeder kann seine Heizung leicht selbst in wenigen Minuten entlüften.
- Automatische Heizkörperentlüfter haben Vorteile und sind nicht teuer.
Luft in der Heizung führt zu Problemen
Auf verschiedene Wege dringt Luft in die Heizung. Einerseits kann die Luft beim Befüllen der Heizanlage mit Wasser hineingelangen. Andererseits auch durch Dichtungen und Verschraubungen, die zwar wasserdicht sind, aber Luft hindurchlassen.
Innerhalb des Heizsystems führt der Sauerstoff zur Korrosion, das heißt der Sauerstoff reagiert mit dem Material des Heizkörpers. Der Heizkörper wird im Inneren beschädigt. Es können sich Ablagerungen bilden und kleine Löcher entstehen. Dadurch wird die Lebensdauer der Heizkörper verkürzt.
Luft ist bei Weitem nicht so ein guter Wärmeleiter wie Wasser, was dazu führt, dass die Heizung nicht mehr richtig aufheizt. In dem Moment wird mehr Energie benötigt, um den Raum auf die gleiche Temperatur zu bringen. Allein durch das regelmäßige Entlüften der Heizung ist es laut des Verbraucherportals Bayern möglich bis zu 15 % der Energiekosten zu sparen.
Vorbereitung
Die Heizung sollte mindestens einmal jährlich zu Beginn der Heizsaison entlüftet werden. Spätestens wenn es im Heizkörper „gluckert“, ist es an der Zeit, diesen zu entlüften.
Für das Entlüften der Heizkörper wird ein kleines Gefäß, ein Lappen oder Trockentuch und je nach Modell ein Heizungsentlüftungsschlüssel oder ein Schlitzschraubendreher benötigt. Ein Heizungsentlüftungsschlüssel ist in jedem Baumarkt oder Sanitärfachgeschäft erhältlich. Die anderen Dinge sollte jeder im Haus haben.
Das Ventil zum Entlüften befindet sich oben an der Heizung gegenüber dem Thermostat. Am Ventil kann man erkennen, ob ein Schraubendreher ausreicht oder ein entsprechender Schlüssel benötigt wird. Wenn das Ventil in der Mitte einen länglichen Schlitz besitzt, kann es mit einem Schraubendreher geöffnet werden, ansonsten ist der Schlüssel nötig.
Vorgehen beim Entlüften der Heizung
Vor dem Entlüften der Heizung ist es wichtig, die Umwälzpumpe abzustellen. Wenn das nicht getan wird, wird die Luft in den Rohren verteilt und die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Entlüftung ist geringer. Die Umwälzpumpe ist meist im Keller in der Nähe der Heizungsanlage zu finden.
Sollte man als Mieter keinen Zugang zur Umwälzpumpe haben, so ist es wichtig, den Heizkreislauf der eigenen Wohnung zu schließen. Dies geschieht mithilfe eines Absperrventils innerhalb der Wohnung.
Nachdem man die Umwälzpumpe abgestellt hat, dreht man die Thermostate an den Heizkörpern voll auf. Dann wartet man ungefähr eine Stunde. In der Zeit sammelt sich die Luft oben in den Heizkörpern.
Um die Heizung zu entlüften, dreht man das Ventil gegenüber dem Thermostat auf. Man öffnet das Ventil langsam entgegen dem Uhrzeigersinn nur so weit bis Luft hinausströmt. Das kleine Gefäß hält man dabei unter die Öffnung, um so austretendes Wasser aufzufangen. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Wasser heiß ist und man sich daran verbrühen könnte.
Wenn ein durchgängiger Wasserstrahl aus der Öffnung kommt, wird das Ventil wieder geschlossen. Mit dem Lappen trocknet man evtl. ausgetretenes Wasser, das nicht im Auffanggefäß gelandet ist. Nachdem alle Heizkörper auf diese Weise entlüftet wurden, wird die Umwälzpumpe wieder eingeschaltet. Als Mieter öffnet man den Heizkreislauf der eigenen Wohnung wieder.
Wasserdruck prüfen
Nach dem Entlüften muss der Druck in der Heizungsanlage überprüft werden. Der Druck kann am Manometer des Heizsystems abgelesen werden. Dort ist meist auch der Idealdruck angeschrieben oder markiert. Sollte dort nicht beschrieben sein, welches der korrekte Druck ist, kann dieser in der Betriebsanleitung der Heizungsanlage nachgelesen werden.
Wenn der Druck zu gering ist, muss Wasser nachgefüllt werden. Hierbei ist zu beachten, dass nicht immer normales Leitungswasser verwendet werden kann. Wenn man sich hier nicht sicher ist, sollte man sich bezüglich des Nachfüllens besser an einen Fachmann wenden.
Automatischer Heizkörperentlüfter spart Arbeit und Kosten
Um nicht regelmäßig die Heizung per Hand entlüften zu müssen, kann ein automatischer Heizkörperentlüfter genutzt werden. Ein automatischer Entlüfter erkennt mithilfe eines Sensors, wenn sich Luft im oberen Bereich des Heizkörpers angesammelt hat. Er öffnet dann automatisch das Ventil, um die Luft entweichen zu lassen. Sobald das Wasser wieder entsprechend hoch angestiegen, also die Luft vollständig ausgetreten ist, schließt sich das Ventil automatisch.
Vorteil des automatischen Heizkörperentlüfters ist, dass die Heizung immer optimal entlüftet ist und dadurch Energiekosten gespart werden. Man muss nicht daran denken, seine Heizung zu entlüften und hat keine Arbeit damit. Da ein automatischer Heizkörperentlüfter mit einem Preis von unter 20 EUR vergleichsweise günstig ist, spart man damit schon im ersten Jahr bares Geld. Deshalb lohnt es sich auch für kleine Wohneinheiten, diese einzubauen. Die Installation ist ebenfalls simpel und daher auch ohne einen Experten durchzuführen.
Fazit
Regelmäßiges Entlüften der Heizung ist wichtig, um Energiekosten zu sparen und die Lebensdauer der Heizung zu verlängern. Für eine optimale Entlüftung, sollte ein automatischer Heizkörperentlüfter installiert werden. So spart man nicht nur Zeit und Kosten, sondern auch den Stress, rechtzeitig daran zu denken, die Heizung zu entlüften. Damit ist man ideal vorbereitet für die kalte Jahreszeit!
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