Wohnrechtsschutz: Sinnvoll oder überflüssig?

Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten für die Vertretung durch einen Rechtsanwalt, wenn eine Aussicht auf Erfolg besteht. Aber auch die Beratung durch einen Anwalt ist möglich. Sollte es zu einem Rechtsstreit vor Gericht kommen, kann die Versicherung auch die Gerichtskosten übernehmen. Wichtig für die Inanspruchnahme der Versicherung ist die Klausel, dass der Rechtsstreit aller Voraussicht nach erfolgreich enden sollte.

Damit soll verhindert werden, dass der Versicherte unter Kostenübernahme der Rechtsstreitigkeiten profitiert. Rechtsschutzversicherungen sind in der Regel keine Rundumversicherungen, die für alle erdenklichen Rechtsgebiete gelten. Vielmehr erfolgt der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung für ein bestimmtes Rechtsgebiet. Es ist auch möglich, verschiedene Rechtsgebiete in einem Paket zusammenzufassen. Dieses kann auch einen Wohnrechtsschutz enthalten. Ob dieser Baustein sinnvoll und notwendig ist, hängt von der individuellen Situation des Versicherungsnehmers ab.

Wohnrechtsschutzversicherung – in diesen Fällen springt sie ein

Grundsätzlich können Mieter und Eigentümer eine Rechtsschutzversicherung für Wohnrecht abschließen. Diese wird häufig als Baustein in Verbindung mit einer Privatrechtsschutzversicherung und einer Verkehrsrechtsschutzversicherung abgeschlossen. Die Wohnrechtsschutzversicherung übernimmt alle Kosten, die bei Streitigkeiten mit dem Vermieter, mit dem Nachbarn oder mit der Eigentümergemeinschaft auftreten können.

Dabei kann es um Konflikte im Zusammenhang mit Mieterhöhungen, aber auch um die Nutzung eines gemeinschaftlichen Gartens oder um Beschlüsse der Eigentümergemeinschaft gehen. Für den Versicherten ist es wichtig zu wissen, dass diese Fragen rechtlich nicht dem Privatrecht zuzuordnen sind. Sie gehören einem eigenen Rechtsgebiet an und müssen demnach auch separat versichert werden.

Streitigkeiten mit dem Vermieter

Besonders häufig wird die Wohnrechtsschutzversicherung bei Streitigkeiten mit dem Vermieter in Anspruch genommen. Dabei geht es um ungerechtfertigte Mieterhöhungen oder Probleme mit der Nebenkostenabrechnung. Auch Konflikte mit den Nachbarn werden von einigen Vermietern nicht ernst genug genommen. Dabei haben Mieter das Recht, die Miete zu mindern, wenn der Nachbar permanent die zulässige Lautstärke überschreitet oder seine Mitmenschen durch Gerüchte oder Unrat belästigt. Es gibt viele Kleinigkeiten, die der Vermieter oder dessen Verwalter regeln muss. Oftmals nimmt der Vermieter die Lage nicht so ernst und mahnt später eine berechtigte Mietminderung an.

In diesen Fällen ist die Wohnrechtsschutzversicherung sehr hilfreich. Gleiches gilt für Widersprüche bei einer Mieterhöhung oder Einsprüche bei der Nebenkostenabrechnung. Beides wird vom Vermieter nicht immer akzeptiert. Grundsätzlich hat ein Bürger bei kleineren Streitigkeiten von dem Amtsgericht das Recht, sich selbst zu vertreten. Dies ist häufig aber wenig zielführend. Mit dem Abschluss einer Wohnrechtsschutzversicherung hat der Versicherte das Recht, sich durch einen Anwalt vertreten zu lassen. Dies stärkt die Aussicht auf einen positiven Abschluss des Prozesses enorm.

Wohnrechtsschutzversicherung für Eigentümer

Eigentümer eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung können ebenfalls eine Wohnrechtsschutzversicherung abschließen. Die möglichen Fälle sind jedoch anders gelagert. Während der Abschluss der Versicherung für Mitglieder einer Eigentümergemeinschaft immer ratsam ist, müssen Besitzer eines Einfamilienhauses den Nutzen abwägen.

Hier kommt die Versicherung nur bei Nachbarschaftsstreitigkeiten zum Tragen. In seltenen Fällen kann es Konflikte mit den Behörden geben, etwa bei einer Straßensanierung. Die Fälle, in denen es zu einer Auseinandersetzung oder zu einem Prozess kommen kann, sind nicht so vielschichtig wie bei Mietern oder Eigentümergemeinschaften. Wer auf dem Land wohnt und sich mit den Nachbarn gut versteht, kann auf eine Wohnrechtsschutzversicherung verzichten.

Abschluss der Wohnrechtsschutzversicherung in einem Versicherungspaket

Es ist empfehlenswert, die Wohnrechtsschutzversicherung in einem Paket mit anderen wichtigen Rechtsschutzversicherungen abzuschließen. Dazu zählen unter anderem das Verkehrsrecht, das Privatrecht und gegebenenfalls das Arbeitsrecht. Wer Erbstreitigkeiten erwartet, kann ein entsprechendes Paket hinzufügen. Es ist möglich, den Wohnrechtsschutz bei AdmiralDirekt abzuschließen.

Der Abschluss der Versicherung kann einfach und schnell online erfolgen. Die Versicherung ist abhängig von den Bedingungen im Vertrag sofort gültig. Gegebenenfalls muss eine Wartezeit eingehalten werden. Wenn sich der Kunde für den Abschluss eines Versicherungspaketes entscheidet, hat er den Vorteil, dass die einzelnen Versicherungen günstiger sind als beim Einzelabschluss. Es ist möglich, das Versicherungspaket an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Diese Option besteht auch während der Laufzeit der Versicherung.

Wohnrechtsschutz – für Mieter empfehlenswert

Die Wohnrechtsschutzversicherung ist für Mieter in jedem Fall empfehlenswert. Es kann jederzeit zu einer Auseinandersetzung mit den Nachbarn oder mit einem Vermieter kommen. Eigentümer müssen abhängig von ihrer Wohnlage abwägen, ob die Versicherung für sie sinnvoll ist.