Terrassendach selber gestalten

Terrassendach selber gestalten

Ein Terrassendach bietet das ganze Jahr über viele Vorteile. Es schützt nicht nur vor Regen, sondern begrenzt auch die Luftströmung unterm Dach, sodass die Temperaturen im Außenbereich angenehmer sind. Ein sommerlicher Regenschauer ist so überstanden, ohnedass Sie Ihre Pläne zum Grillen canceln müssen. Wenn Sie Ihr Terrassendach ganz nach Ihren Wünschen gestalten wollen, können Sie das Projekt ‘Terrassendach’ am besten selber anpacken. In diesem Artikel finden Sie praktische Hilfestellungen, wie Sie den Bau Ihres eigenen Terrassendaches angehen können.

1. Schritt: Format des Daches bestimmen

Folgende Punkte sollten Sie bei der Bestimmung des Formates beachten:

  • Höhe der Hausfassade – Legen Sie Fest auf welcher Höhe Sie das Terrassendach anbringen möchten
  • Flügeltüren, die sich nach außen öffnen lassen – Das Gefälle des Daches sollte nicht  zu steil sein, sodass sich die Türen weiterhin öffnen lassen
  • Minimale Durchgangshöhe – Die niedrigste Stelle des Daches sollte minimal 2,20 m betragen

Legen Sie zuerst fest, bis zu welcher Stelle im Garten das Terrassendach reichen soll. Anschließend können Sie berechnen, auf welcher Höhe das Dach auf die Fassade des Hauses trifft. Das Gefälle sollte minimal 5 Grad betragen (ca 10 cm pro Meter), sodass Regen abfließen kann. Für den Bau des Gerüstes empfehlen wir Ihnen, Pfähle von mindestens 6×6 cm, Balken von 7×17 cm (Fassaden- und Querbalken) sowie Balken mit den Maßen 4,5×14,5 cm (Längsträger) zu benutzen. Als Überdachung empfehlen wir Ihnen Polycarbonat.

Polycarbonat Platten sind transparent und besonders robust. Das Material ist bekannt für seine enorme Schlagfestigkeit, da es 250-mal stärker ist als herkömmliches Glas. Polycarbonat wird häufig als Sicherheitsverglasung eingesetzt.

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Die hohe UV-Abwehr sowie die hohe UV- Beständigkeit ermöglichen den Outdoor-Einsatz.

2. Schritt: Gerüst abstecken

Sobald Sie die Größe der Terrassenüberdachung festgelegt haben, können Sie mit dem Gerüst beginnen. Die niedrigere Seite des Daches sollte mit mindestens drei Pfählen unterstützt werden, auf die Sie über die komplette Breite des Daches einen Querbalken platzieren. Für die Platzierung der Pfähle im Boden bohren Sie mindestens 60 cm tiefe Löcher in den Boden. Anschließend können Sie die Position des Fassadenbalkens einzeichnen. Den Fassadenbalken montieren Sie am besten mit Schlagdübeln an der Mauer jeweils in einem Abstand von circa 40 cm.

3. Schritt: Die Basiskonstruktion aufbauen

Der Aufbau des Gerüstes beginnt mit der Montage des Fassadenbalkens an der Mauer. Danach positionieren Sie die Pfähle im Boden. Wenn Sie die Unterseite der Pfähle zuvor mit Bitumen oder Beize behandeln, machen Sie die Konstruktion noch ein Stück langlebiger. Wenn Sie mit der Wasserwaage eine waagerechte und gleichmäßige Position der Balken bestimmt haben, können Sie die Bohrlöcher mit Beton verschließen. Warten Sie, bis der Beton ausgehärtet ist, bevor Sie das Gerüst weiter aufbauen.

Der nächste Schritt ist das Befestigen des vorderen Querbalkens. Befestigen Sie den Querbalken mit dicken Schrauben von oben auf den Pfählen und geben Sie der Konstruktion mehr Stabilität mit zusätzlichen Streben oder Metallwinkeln. Wenn das Gerüst aus Pfählen, Querbalken und Fassadenbalken stabil steht, können Sie mit der Montage der Längsträger beginnen. Polycarbonat Platten sind zwar sehr leicht, aber sie müssen als Terrassendach einiges an Gewicht aushalten können, wie beispielsweise Regenwasser, Schnee und Windstärken. Aus diesem Grund sollten Sie pro Laufmeter einen Längsträger montieren plus jeweils einen Längsträger pro Seite. Befestigen Sie die Längsträger mit Metallwinkeln an den Fassaden- und Querbalken.

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4. Schritt: Polycarbonat Platten befestigen

Polycarbonat ist ein sehr starkes Material, welches sich dennoch leicht bearbeiten lässt. Für Ihr Terrassendach empfehlen wir Ihnen eine Plattenstärke von mindestens 15 mm. Die benötigten Platten können Sie auf Maß bestellen, sodass ein Zuschneiden nicht mehr nötig ist. Um die Platten mit Schrauben zu befestigen, ist es notwendig zuvor passende Löcher in die Platte zu bohren. Montieren Sie unter jedem Schraubenkopf eine breite Unterlegscheibe und achten Sie darauf, dass Sie die Schrauben nicht zu fest andrehen. Am besten können Sie mit den Schrauben am Fassadenbalken beginnen und an den Längsträgern weiterarbeiten. Wir empfehlen Ihnen einen Schraubenabstand von circa 50 cm.

5. Schritt: Terrassendach fertigstellen & abdichten

Der letzte Schritt ist das Abdichten des Terrassendaches. Hierfür eignen sich am besten H- und U-Profile. Das H-Profil verwenden Sie zwischen den Stegplatten, und entlang der Seiten ist das U-Profil zu empfehlen, sodass kein Schmutz oder Feuchtigkeit in die Platten gelangt. Für die Auswahl der Profile empfehlen wir Ihnen Profile mit Gummilaschen, die eine wasserdichte Abdichtung ermöglichen. Wenn Sie Profile ohne Gummidichtung nutzen, müssen Sie die Ränder entsprechend zukitten. Am Fassadenbalken sollte ein sogenannter Wandanschluss montiert werden, der mit Schrauben und Dübeln an der Mauer angebracht und anschließend auch mit Kitt abgedichtet wird.

Abschließend sollten Sie noch eine Dachrinne montieren, da ein Terrassendach immer viel Regen abfängt. Mit Rinnenhaltern können Sie die Dachrinne am Querbalken befestigen. Das ablaufende Regenrohr kann an einem der Pfähle montiert werden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei dem Bau Ihres Terrassendaches!

Ein Gedanke zu “Terrassendach selber gestalten

  1. Ich würde gerne ein Terrassendach anbringen. Danke für den Tipp, dass das Gefälle des Daches mindestens 5 Grad betragen sollte, damit der Regen gut abfließen kann. Damit sich keiner den Kopf stößt, werde ich auf eine Mindesthöhe von 2,20 m achten.

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