Holzterrasse – Ihr Sonnendeck im Eigenbau

Holzterrasse – Ihr Sonnendeck im Eigenbau

Das Eigenheim oder das Gartenhäuschen erhält durch eine fest verankerte Terrasse Wertsteigerung. Als Treffpunkt und Sitzplatz im Familien- und Freundeskreis ist sie ein zentraler Ort der Begegnung. Mit ihrer ebenen, ausreichenden Fläche dient sie außerdem zum Aufstellen von Outdoor-Möbeln, um die Gemütlichkeit zu genießen und zu relaxen. Terrassen aus Holz unterstreichen diesen Wohlfühlfaktor.


Benötigtes Werkzeug und Baumaterial


Für die Erdarbeiten: Schnur, Fixierstäbe, Wasserwaage, Richtlatte, Maßband, Spaten, Schaufel, Schubkarre, Gummihammer, Schotter, Verlege-Sand, Betonplatten oder Fundamentsteine

Für die Unterbau-Konstruktion: Tragebalken, Akkuschrauber, Senkkopf-Schrauben, Bleistift, Säge (zum Beispiel die Makita Tauchsäge), eventuell Winkeleisen, Dachpappe

Für die Dielung: Holzdielen, Abstandshalter, „Kaninchen-Maschendraht“


Die Planung – welches Holz eignet sich?


Für eine Holzterrasse können Sie verschiedene Holzarten verwenden, die Vor- und Nachteile haben. Zu den Nadelhölzern zählen:

1. Tanne – Vorteil: sehr wasserresistent / Nachteil: das Holz muss kesseldruckimprägniert sein und benötigt einen chemischen Holzschutz

2. Fichte – Vorteil: kein chemischer Holzschutz erforderlich / Nachteil: Holz spaltet sich schnell beim Schrauben eindrehen

3. Kiefer – Vorteil: preisgünstig / Nachteil: weiches, harzreiches Holz, das sich leicht verzieht und nur kesseldruckimprägniert verwendbar ist

4. Lärche – Vorteil: strapazierfähig und daher sehr gut für den Außenbereich geeignet

5. Zeder (kanadisches Holz) – Vorteile: benötigt keine Holzpflege, verzieht sich nicht

Andere geeignete Hölzer


1. Teak – Vorteil: Teak ist – wie auch Bangkirai – ein hartes Tropenholz, widerstandsfähig und extrem langlebig. Es kommt ohne chemische Behandlung aus / Nachteil: Patina-Bildung ist möglich.

2. Eiche – Vorteil: auf Dauer sehr strapazierfähig (europäische Eiche)

3. Brettschicht-Holz – Vorteil: Stabilität und Festigkeit durch verleimte Holzschichten, deshalb für große Stützabstände geeignet / Nachteil: Behandlung mit chemischem Holzschutz

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Tipp: Alternativ zu Holz können auch innovative WPC-Dielen für die Terrasse verwendet werden. Dieser Verbundwerkstoff aus Holz und Kunststoff hat zwar seinen Preis, ist aber in seiner Holzoptik robust und witterungsbeständig. Diese Terrassendielen gelten als „barfußfreundlich“, da es keine Holzsplitter gibt.

Untergrund – Fundament – Unterbau


Ein gerades und festes Fundament ist die Basis für jeglichen Aufbau. Egal, ob es ein Ring-, Streifen- oder Punkt-Fundament ist: die Genauigkeit zahlt sich aus.

Die Terrassenhöhe muss am Ende stimmen, damit die Tür des Gebäudes aufgehen kann. Eine wichtige, vorbereitende Arbeit ist, die Stärken der Tragebalken, Platten oder Holzdielen zu messen.

Mit Schnur, Maßband, Wasserwaage und Fixierstäben wird der Grundriss der geplanten Terrasse abgesteckt. Dabei ist zu beachten, dass von der Hauswand weg ein Gefälle (etwa 3%) einzurechnen ist, um Staunässe zu vermeiden.

Anleitung – Schritt für Schritt zum Fundament


1. Die abgesteckte Fläche etwa Spatentief (45 cm) ausheben.

2. Schotterschicht/Kies (etwa 20 cm) einfüllen und mit einem mechanischen Bau-Stampfer oder einer Rüttelplatte verdichten.

3. Eine Schicht (5 cm) Verlege-Sand darüber und mit einem geraden Brett glatt ziehen.

4. Betonplatten (Gehwegplatten) rechtwinklig von der Hauswand bis zum Ende der Terrasse auflegen. Die Abstände innerhalb der Platten-Reihen werden von der Stärke der Tragebalken bestimmt. Sie dürfen nicht „durchhängen“. Zwischen den einzelnen Reihen so viel Abstand lassen, wie es die Holzdielen-Stärke bestimmt. Faustregel: Tragebalken 40 cm auseinander bei 2,1 cm Dielen, 60 cm für Dielenstärke 2,8 cm. Das Ausrichten erfolgt mit Wasserwaage, Richtlatte und Gummihammer.

Das Fundament kann alternativ auch ohne Schotteruntergrund erstellt werden. Fundamentsteine mit einem Kreuz-U-Profil werden in die vorbereiteten Grabungslöcher mit Setz-fix eingelassen. Das Beton-Pulver wird mit Wasser vermischt und gibt nach der Aushärtung eine ebenso feste Fundamentgrundlage. Die Tragebalken werden danach passgenau in die Profile gelegt.

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Der Unterbau mit Tragebalken

Generell werden die Tragebalken längs von der Hauswand zum Gefälle aufgelegt, egal ob auf Platten oder Kreuz-Fundamentsteine. Das Verlegen der Balken erfolgt jeweils am äußeren Rand. Die folgenden Tragebalken werden quer, parallel zur Hauswand verlegt. Nachteil der Betonplatten-Variante ist, dass die Balken lose darauf liegen.

Tipp: Einen Balken in gleicher Höhe der Tragebalken an der Hauswand befestigen. Dann können die Hölzer mit Winkeln befestigt werden und geben der Konstruktion zusätzlichen Halt. Ein Anstrich mit Lasur oder das Abdecken mit Dachpappenstreifen hält Feuchtigkeit vom Holz fern.

Holzdielen verlegen

Das Verlegen der Dielen geschieht parallel zur Hauswand und im 90 Grad Winkel zur Tragekonstruktion. Diele und Tragebalken mit Schrauben verbinden. Diele für Diele anlegen, aber mit 3 mm Abstandshaltern fixieren. Diese Zwischenräume (Dehnungsfuge) benötigt das Holz, um sich zu „setzen“. Durch äußere Bedingungen (Feuchtigkeit, Wärme) „arbeitet“ das Holz. Deshalb sollte ein Farbanstrich nicht sofort erfolgen. Ist eine Verlängerung der Diele notwendig, muss mittig auf den Tragebalken angesetzt werden. Überstehende Dielenbretter werden sauber und bündig mit einer Handkreissäge gekürzt. Die offenen Kanten der Terrasse werden zum Schluss verkleidet. Wie auch bei Gartenhäusern praktiziert, wird an der Terrasse ein Kunststoffband mit einem Tacker befestigt. Es soll Kleintiere und Ungeziefer abhalten sich in den Hohlräumen häuslich einzunisten. Zur optischen und perfekten Abdeckung werden restliche Dielen angeschraubt.

Glückwunsch! Ihre Holzterrasse kann eingeweiht werden.

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